Ein Schwerpunkt in der Logopädie ist die Behandlung von Sprachentwicklungsstörungen bei Kindern. Etwa 5 bis 8 % aller Kinder haben in den ersten Lebensjahren Schrachprobleme. Diese können sich auf Aussprache, Wortschatz, Grammatik und Kommunikationsverhalten auswirken.
In vielen Fällen kann eine frühzeitige Diagnose und Behandlung dazu beitragen, dass die Kinder ihre Entwicklungsrückstände aufholen und ihre sprachlichen Fähigkeiten verbessern können. Die Behandlung kann in Einzel- oder Gruppensitzungen stattfinden und umfasst Aktivitäten wie Spiele, Lieder, Geschichten und Übungen, die auf die spezifischen Bedürfnisse des Kindes abgestimmt sind. Eine enge Zusammenarbeit mit den Eltern ist wichtig, um das Kind bei seiner sprachlichen Entwicklung zu unterstützen.
Nach Schlaganfall, Hirnblutung oder bei neurologischen Erkrankungen (z. B. Parkinson oder Multiple Sklerose) kann es zu Einschränkungen in der Kommunikationsfähigkeit und bei der Nahrungsaufnahme kommen. Die Betroffenen haben Probleme, richtig mit ihrem Umfeld zu kommunizieren. Diese Einschränkungen können dazu führen, dass die Betroffenen sich schwer verständigen können, ihre Worte nicht richtig formulieren können oder Schwierigkeiten haben, ihre Gedanken auszudrücken. Liegt eine Schluckstörung vor, verschlucken sie sich häufig beim Essen und Trinken. Dies kann zu Lungenentzündungen oder anderen Komplikationen führen.
In solchen Fällen kann eine logopädische Behandlung helfen, die Kommunikationsfähigkeit und die Nahrungsaufnahme zu verbessern. Dies kann durch gezielte Übungen zur Stärkung der Sprach- und Schluckmuskulatur, sowie spezielle Techniken zur Nahrungsaufnahme erreicht werden.
Stimmstörungen betreffen häufig Menschen in sogenannten Sprechberufen (z.B. Lehrerinnen und Lehrer). Jedoch ist niemand vor Stimmerkrankungen gefeit. Es kann sowohl Menschen betreffen die in Berufen arbeiten die viel sprechen müssen, als auch diejenigen die keinen Beruf ausüben bei dem viel gesprochen wird.
Zu den Symptomen gehören anhaltende Heiserkeit, Beschwerden im Halsbereich oder eingeschränkte stimmliche Leistungsfähigkeit. Eine Stimmstörung kann auf verschiedene Arten entstehen, wie zum Beispiel durch übermäßige Beanspruchung der Stimme, durch anatomische Veränderungen oder durch neurologische Erkrankungen.
Eine logopädische Behandlung kann helfen, die Stimme zu verbessern und die Beschwerden zu lindern. Die Behandlung umfasst Übungen zur Stärkung der Stimmfunktion, Atemübungen und Techniken zur Verbesserung der Artikulation und der Intonation.
Stottern und Poltern gehören zu den Redeflussstörungen. Stottern ist eine der bekanntesten logopädischen Störungen, weil wahrscheinlich jeder jemanden kennt, der darunter leidet. Es zeichnet sich durch Wiederholungen, Dehnungen und Blockaden beim Sprechen aus.
Poltern ist eine seltenere Form der Redeflussstörung, bei der es zu unkontrollierten Lautwiederholungen und Lautverschiebungen kommt.
Redeflussstörungen betreffen Kinder, Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen.
Eine logopädische Behandlung kann helfen, den Redefluss zu verbessern und die Sprachfertigkeiten zu steigern. Die Behandlung umfasst sowohl Verfahren zur Linderung der Symptome als auch Techniken zur Verbesserung der Sprechmotorik und der Kommunikationsfähigkeit.
Die Myofunktionelle Störung ist eine spezielle Form der Schluckstörung bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, bei der Bewegungsabläufe und die Koordination der Gesichtsmuskulatur gestört sind.
Ursache der Störung ist ein Ungleichgewicht der Muskulatur im Zungen- und Lippenbereich. Dies kann sich in ungewöhnlichen Schluckmuster, einer veränderten Atmung, einer ungünstigen Zungenlage, einer offenen Mundhaltung oder einer unzureichenden Lippenschlussfähigkeit äußern.
Eine logopädische Behandlung kann helfen, die Muskelkoordination und die Bewegungsabläufe im Gesicht zu verbessern, um ein normales Schluckverhalten und eine normale Sprachentwicklung zu ermöglichen. Zusätzlich zu gezielten Übungen kann die Behandlung auch Veränderungen in der Ernährung, z.B. die Verwendung von speziellen Schluckhilfen, umfassen.
Manchmal kommt es vor, dass Kinder trotz gesundem Gehör Probleme haben, die gehörten Informationen zu verarbeiten. So ist es beispielsweise nicht möglich, ähnlich klingende Wörter zu unterscheiden oder die Merkspanne ist eingeschränkt. Mögliche Folgen sind Probleme beim Spracherwerb oder in der Schule.
Hier kann Logopädie mit einem gezielten "Hörtraining" ansetzen, um die kindlichen Fähigkeiten zu verbessern. Dies kann durch gezielte Übungen und Aktivitäten erreicht werden, die darauf abzielen, die Aufmerksamkeit, die Hörwahrnehmung und die Sprachverarbeitung zu verbessern.
Diese Behandlungen werden oft in Verbindung mit anderen logopädischen Techniken, wie zum Beispiel Sprachtherapie, eingesetzt, um eine umfassende Verbesserung der Sprachfähigkeiten zu erreichen.
Weitere Störungsbilder, die in der Logopädie behandelt werden, sind: