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Logopädie Duplang & Piepho - Sprachentwicklungsstörungen

Sprachauffälligkeiten im Kindesalter 
 

Info

 

5 bis 8 % aller Kinder entwickeln eine Sprachentwicklungsstörung. Jungen leiden fast doppelt so häufig unter Sprachstörungen wie Mädchen. Bei vielen Kindern deuten sich die Sprachprobleme bereits in den ersten beiden Lebensjahren an. Aber in diesem Alter kann man nicht immer mit Sicherheit sagen, dass das Kind ein Problem mit der Sprachentwicklung hat oder nur etwas langsamer ist.

 

Sogenannte "Late Talker" sprechen mit 2 Jahren weniger als 50 Wörter. Die Hälfte der Kinder schafft es jedoch bis zu ihrem dritten Geburtstag, die Rückstände aufzuholen. Die anderen behalten eine Sprachentwicklungsstörung.

 

Die Merkmale von Sprachentwicklungsstörungen können stark variieren. Folgende Symptome können einzeln oder gemeinsam auftreten:

 

Störungen der Artikulation (Dyslalie)
Man unterscheidet zwischen phonetischen und phonologischen Störungen. Bei einer phonetischen Störung können die Sprachlaute nicht korrekt gebildet werden. Liegt eine phonologische Störung vor, kann der Sprachlaut an sich zwar fehlerfrei gebildet werden, die Aussprache bzw. Verwendung im sprachlichen Kontext gelingt aber nicht fehlerfrei. Wesentliche Symptome von Artikulationsstörungen sind die Auslassung einzelner Laute oder Silben (z. B. „Bume“ statt „Blume“), die Ersetzung (z. B. „Toffer“ statt „Koffer“) und die Fehlbildung von Sprachlauten (z. B. Lispeln).

 

Störungen der Grammatik (Dysgrammatismus)
Die Kinder haben Probleme mit dem Satzbau und bei der grammatikalischen „Bildung“ (Beugung) von Wörtern. Besonders auffällig sind hierbei unvollständige bzw. „umgestellte“ Sätze (z. B. „Papa mit Auto fahren“ oder „Leo ein Saft trinken“). Weitere Merkmale von Grammatikstörungen sind die falsche Verwendung von Artikeln (z. B. „die Baby" statt „das Baby") und Fällen (z. B. „das Buch gehört den Opa" statt „das Buch gehört dem Opa")

 

Störungen des Wortschatzes und des Sprachverständnisses
Den Kindern stehen nicht genügend Begriffe zur Verfügung, um sich angemessen mitzuteilen. Sie ersetzen Wörter durch ähnliche Wörter (z. B. „Apfel“ für Birne“), benutzen Umschreibungen (z. B. „Miau“ für „Katze“) oder gar Wortneuschöpfungen (z. B. „Nagelrausmach“ für „Zange“). Störungen des Sprachverständnisses zeigen sich dadurch, dass die Kinder oftmals nicht angemessen auf sprachliche Aufforderungen reagieren (z. B. wird die Gabel nach Aufforderung nicht neben sondern auf den Teller gelegt).

 

 

Therapie

 

Im Rahmen der logopädischen Therapie werden spielerische Übungen eingesetzt, um die Aussprache zu trainieren, den Wortschatz zu erweitern und die Satzbildung und Grammatik zu verbessern. Auch angrenzende Entwicklungsbereiche wie die auditive Wahrnehmung und die Mundmotorik werden gefördert.

 

Eltern spielen eine wichtige Rolle in der Therapie.  In der Beratung lernen sie,  wie sie mit den Problemen des Kindes am besten umgehen und es unterstützen können. Dazu gehören auch häusliche Übungen.


Die folgenden Merkmale weisen auf eine Sprachentwicklungsstörung hin. Wenn einer dieser Punkte auf Ihr Kind zutrifft, sollten Sie bei Ihrem nächsten Besuch mit der Kinderärztin oder dem Kinderarzt sprechen.

 

  • Mit 2 Jahren zeigt Ihr Kind kaum Spielverhalten und besitzt einen geringen aktiven Wortschatz.
  • Mit 3 Jahren spicht Ihr Kind nur wenig, sehr undeutlich und schwer verständlich.

  • Im Alter von 4 Jahren sind Satzbau, Aussprache und Wortschatz nicht altersgerecht.

 

Grundregel: Bis zum Alter von 4,5 Jahren sollten der Satzbau weitgehend unauffällig und die Sprachlaute bis auf den S-Laut korrekt gebildet werden.

 

Die Sprachentwicklung eures Kindes durch Vorlesen und Bilderbücher fördern

 

 

Die Sprachentwicklung eures Kindes ist ein faszinierender Prozess, der von vielen Faktoren beeinflusst wird. Eine der effektivsten Methoden, um die Sprachfähigkeiten eures Kindes zu fördern, ist das gemeinsame Vorlesen und Anschauen von Bilderbüchern. In diesem Blogbeitrag möchte ich euch zeigen, wie ihr durch diese Aktivitäten die Sprachentwicklung eures Kindes unterstützen könnt.

 

Die Bedeutung des Vorlesens - warum Vorlesen wichtig ist

Vorlesen ist eine wunderbare Möglichkeit, eurem Kind die Welt der Sprache näherzubringen. Es bietet nicht nur die Gelegenheit, neue Wörter zu lernen, sondern auch die Struktur der Sprache zu verstehen. Beim Vorlesen hört euer Kind, wie Sätze gebildet werden, wie Wörter zusammenhängen und wie Geschichten aufgebaut sind. All dies trägt dazu bei, die sprachlichen Fähigkeiten eures Kindes zu stärken.

 

Der Aufbau von Wortschatz und Grammatik

Indem ihr eurem Kind regelmäßig vorlest, erweitert ihr seinen Wortschatz auf natürliche Weise. Kinder lernen neue Wörter, indem sie sie in einem sinnvollen Kontext hören. Wenn ihr ein Bilderbuch lest, könnt ihr die Bilder nutzen, um neue Wörter zu erklären. Das hilft eurem Kind, die Bedeutung der Wörter besser zu verstehen und sie im Gedächtnis zu behalten.

Darüber hinaus lernt euer Kind durch das Vorlesen auch die Grammatik der Sprache. Es hört, wie Wörter in Sätzen angeordnet sind, und bekommt ein Gefühl für die korrekte Nutzung von Verben, Substantiven und Adjektiven.

 

Die Rolle von Bilderbüchern - Visuelle Unterstützung beim Lernen

Bilderbücher sind eine hervorragende Ergänzung zum Vorlesen, da sie visuelle Unterstützung bieten. Die bunten und ansprechenden Illustrationen helfen eurem Kind, die Geschichte zu verstehen und sich auf das Gelesene zu konzentrieren. Bilderbücher regen die Fantasie an und machen das Lernen von Sprache zu einem unterhaltsamen Erlebnis.

Förderung der Interaktion

Beim Anschauen von Bilderbüchern könnt ihr euer Kind aktiv in das Gespräch einbeziehen. Stellt ihm Fragen zu den Bildern, lasst es beschreiben, was es sieht, und ermutigt es, eigene Geschichten zu erfinden. Diese Interaktion fördert das Sprachverständnis und die Ausdrucksfähigkeit eures Kindes. Es lernt, seine Gedanken in Worte zu fassen und seine Ideen mitzuteilen.

 

Tipps zum Vorlesen und Anschauen von Bilderbüchern

  1. Eine gemütliche Leseatmosphäre schaffen: Wählt einen gemütlichen Ort, an dem ihr und euer Kind ungestört lesen könnt. Eine kuschelige Ecke im Wohnzimmer oder das Bett vor dem Schlafengehen sind ideal. Eine entspannte Atmosphäre macht das Vorlesen zu einem besonderen Ritual, auf das sich euer Kind freut.
  2. Das passende Buch auswählen: Achtet darauf, Bücher auszuwählen, die dem Alter und den Interessen eures Kindes entsprechen. Für jüngere Kinder eignen sich Bücher mit einfachen Texten und klaren Bildern. Ältere Kinder können von komplexeren Geschichten mit mehr Text profitieren. Lasst euer Kind mitentscheiden, welche Bücher es lesen möchte, um sein Interesse zu wecken.
  3. Regelmäßigkeit ist der Schlüssel: Versucht, das Vorlesen zu einem regelmäßigen Bestandteil des Alltags zu machen. Ob morgens, nachmittags oder abends, feste Vorlesezeiten sind wichtig. Diese Routine hilft eurem Kind, eine positive Einstellung zum Lesen zu entwickeln und es als festen Bestandteil des Lebens zu sehen.
  4. Aktiv zuhören und sprechen: Beim Vorlesen ist es wichtig, dass ihr aktiv zuhört und mit eurem Kind sprecht. Stellt Fragen zu der Geschichte, diskutiert die Handlungen der Charaktere und fragt nach den Gefühlen eures Kindes. Diese Gespräche fördern das kritische Denken und die Fähigkeit, Meinungen zu äußern.

 

Der langfristige Nutzen - Vorbereitung auf die Schule

Kinder, die regelmäßig vorgelesen bekommen und mit Bilderbüchern arbeiten, sind oft besser auf die Schule vorbereitet. Sie haben einen größeren Wortschatz, ein besseres Verständnis der Sprachstruktur und sind in der Lage, komplexere Texte zu verstehen. Dies erleichtert den Übergang zum selbstständigen Lesen und Lernen.

Förderung der emotionalen Intelligenz

Durch Geschichten lernen Kinder nicht nur Sprache, sondern auch Empathie und emotionale Intelligenz. Sie erfahren, wie Charaktere in verschiedenen Situationen fühlen und handeln. Dies hilft ihnen, die eigenen Gefühle und die anderer besser zu verstehen und in sozialen Interaktionen angemessen zu reagieren.

Stärkung der Eltern-Kind-Bindung

Das gemeinsame Lesen und Anschauen von Bilderbüchern stärkt auch die Bindung zwischen euch und eurem Kind. Diese gemeinsame Zeit fördert das Vertrauen und die emotionale Nähe. Euer Kind fühlt sich geliebt und geschätzt, was sich positiv auf seine gesamte Entwicklung auswirkt.

 

Fazit

Die Förderung der Sprachentwicklung eures Kindes durch Vorlesen und das gemeinsame Anschauen von Bilderbüchern ist eine wunderbare Investition in seine Zukunft. Es ist eine Gelegenheit, die Sprachfähigkeiten eures Kindes zu verbessern, seine Fantasie zu beflügeln und eine starke Bindung aufzubauen. Nutzt diese Chance, um eurem Kind die Freude an Büchern und Sprache zu vermitteln. Ihr werdet sehen, wie es davon profitiert – heute und in den kommenden Jahren.

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